In Treptow-Köpenick findet am 24.08.2014 der erste Bürgerentscheid statt. Die Wahlberechtigten können darüber entscheiden, ob das Bezirksamt dazu aufgefordert wird generell keine gebührenpflichtige Parkraumbewirtschaftung einzuführen.
Treptow-Köpenick ist ein Zuzugsbezirk, schon seit über 25 Jahren. Das erzeugt auch mehr Verkehr und in einigen Gebieten im Bezirk gibt es kaum noch freie Parkplätze. Wer einen Parkplatz sucht, dreht eine Runde nach der anderen um den Block. Das kostet Fahrerinnen und Fahrern Zeit und Nerven. Anwohnerinnen und Anwohner bekommen mehr Abgase und Lärm ab und finden selbst kaum Parkplätze.
Warum sind Parkplätze manchmal so knapp?
Jeder Anwohner kennt das: Sobald morgens in Büros und Geschäften Leben kommt, sind die Parkplätze in der Umgebung belegt, oft von Beschäftigten. Parken kostet ja nichts. Hier hilft die Parkraumbewirtschaftung, in Berlin wie in allen größeren deutschen und europäischen Städten. Das heißt, Parken im öffentlichen Straßenraum wird gebührenpflichtig und viele Berufspendler steigen um auf S-Bahn, Tram, Bus und Rad. Parkzonen helfen Autofahrern, Passanten und Anwohnern. Uns allen. Denn die Straße ist für uns alle da – für Autofahrer, Fahrradfahrer, Fußgänger, Anwohner, Gäste, Gewerbetreibende und Kunden.
In Treptow-Köpenick macht die Einführung einer Parkraumbewirtschaftung in der Altstadt Köpenick Sinn. Die angespannte Parkplatzsituation wird sich durch den Wegfall von privaten Parkplätzen durch Wohnbebauung in nächster Zeit noch verschärfen. Hier wollen Anwohner, Gewerbetreibende, Lieferanten, Berufstätige, Kunden, Gäste und Touristen parken, sie suchen auf dem knappen Straßenraum lange nach einem kostenfreien Parkplatz und drehen ihre Runden. Das mindert die Aufenthaltsqualität in der Altstadt mit Lärm und Abgasen und die Autofahrer sind genervt. Während Bewohnerinnen und Bewohner eine Vignette für 85 Cent pro Monat (20,40 Euro für 2 Jahre) und Gewerbetreibende Betriebsvignetten erhalten und damit kostenfrei parken können, sollen alle anderen Nutzer der Altstadt künftig montags bis freitags von 9-17 Uhr 25 Cent für 15 Minuten Parken zahlen. Das hat die BVV mehrheitlich beschlossen. Laut Gutachten wird die Zahl der parkenden Autos mit Einführung einer Parkraumbewirtschaftung um ein Fünftel sinken und die Altstadt Köpenick wird verkehrssicherer und attraktiver. Das Gutachten ist unter folgendem Link einsehbar: www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/aktuelles/ buergerbeteiligung/verkehrsplanung-parkraumbewirtschaftung/arti– kel.141753.php
Weniger Parkplatzsuche und bessere Aufenthaltsqualität – das sind Ergebnisse, die in Gebieten mit hohem Parkdruck durch Einführung einer Parkraumbewirtschaftung erreicht wurden. Das Instrument der Parkraumbewirtschaftung sollte daher in Treptow-Köpenick nicht generell ausgeschlossen werden. Die BVV Treptow-Köpenick empfiehlt daher am 24.8. mit „Nein“ zu stimmen.
Übrigens: Parkraumbewirtschaftung darf nur dort eingeführt werden, wo sie helfen kann, die Parksituation deutlich zu verbessern.
Informationsveranstaltung
Was ist Parkraumbewirtschaftung, wie funktioniert sie und wie sieht die verkehrliche Untersuchung für die Altstadt Köpenick aus? Diese und andere Fragen sollen auf einer Informationsveranstaltung der Fraktionen am Mittwoch, dem 30.07.2014 um 18.30 Uhr im Ratssaal des Rathauses Köpenick, Alt-Köpenick 21, u.a. mit dem unabhängigen Gutachter Dr. Eckart Heinrichs und dem Baustadtrat Rainer Hölmer beantwortet werden.
Eine Information der SPD-Fraktion, CDU-Fraktion, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Piratenfraktion in der BVV Treptow-Köpenick