Archiv der Kategorie: Positionen

Unsere Antworten auf die Fragen des Sozialbündnisses Alt-Treptow zur Mietenproblematik

Wie beurteilt die Fraktion der Piratenpartei in Treptow- Köpenick die derzeitige Wohnungssituation in Alt-Treptow, insbesondere für Bezieher kleiner Einkommen?

Die Wohnungssituation hat sich in den letzten Jahren im Ortsteil erheblich verschärft. Neben der Verteuerung der Mieten gibt es – insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen – kaum noch bezahlbaren Wohnraum.

Sollte der geplante Weiterbau der A100 tatsächlich umgesetzt werden, so werden weitere Wohnungen im Ortsteil fehlen.

Welche Maßnahmen kann das Bezirksamt Treptow-Köpenick zur Verbesserung der Wohnungssituation in Alt-Treptow ergreifen?

Die Möglichkeiten sind begrenzt, was in erster Linie an den fehlenden Befugnissen des Bezirks liegt. Wir begrüßen daher Ansätze, wie bspw. zuletzt in Hamburg, auch bei den Preisen für Neuvermietung eingreifen zu können [1]. Des Weiteren sind wir der Meinung, dass durch Städtebauliche Verträge (wie z. B. in Friedrichshain-Kreuzberg) ein gewisser Teil der Neubauwohnungen sozial verträglich vermietet werden muss.
Grundsätzlich begrüßen wir Maßnahmen zum Neubau von Wohnungen, jedoch sind die zur Verfügung stehenden Flächen im Ortsteil nahezu erschöpft.

[1] http://www.abendblatt.de/hamburg/article109850108/Senatorin-will-Preise-fuer-Neuvermietung-deckeln.html

Unterstützt die Fraktion der Piratenpartei Treptow-Köpenick den Erlass einer Milieuschutzverordnung für Alt-Treptow?

Ja, wir haben uns in der BVV bereits positiv dazu ausgesprochen und unterstützen einen entsprechenden Antrag der BVV.

Liegen die Voraussetzungen zum Erlass einer Milieuschutzverordnung in Alt-Treptow vor und wäre dieser Erlass baurechtlich umsetzbar?

Wir sind der politischen Überzeugung, dass eine wirksame Milieuschutzverordnung sinnvoll ist. Inwieweit diese Bestand hat, wäre juristisch zu klären.

Besteht nach Ansicht der Fraktion der Piratenpartei die Möglichkeit, eine öffentliche Mieterberatung einzurichten?

Nein, dies liegt nicht im Kompetenz- und Aufgabenbereich des Bezirkes. Mieterberatungen werden vom Mieterschutzbund Berlin e.V. angeboten und professionell durchgeführt.

Treptow‐Köpenick sagt: Willkommen! ‐ Refugees Welcome!

Erklärung des Bündnisses für Demokratie und Toleranz Treptow-Köpenick:

Der Bezirk Treptow-Köpenick bekennt sich in Unterstützung des Senats und dem Landesamt für Gesundheit und Soziales zu seiner Verantwortung, Heimat und Zuflucht für alle hilfesuchende Menschen zu bieten und sagt Willkommen.

Der Bezirk setzt sich dabei für sichere und menschenwürdige Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge und Asylsuchende ein. Flüchtlinge und Asylsuchende sind in Treptow-Köpenick herzlich willkommen.

Das Land Berlin muss in allen Bezirken derzeit Plätze für Flüchtlinge und Asylbewerber/Innen in Gemeinschaftsunterkünften schaffen. Das wird auch weiterhin in unserem Bezirk der Fall sein.  Damit leistet der Bezirk seinen Beitrag zur Bewältigung dieser gesamtstädtischen Aufgabe und hilft den notleidenden Menschen.

Das Bezirksamt und die demokratischen Parteien werden nach Bekanntwerden der Einrichtung einer Asylunterkunft schnellstmöglich Informationsveranstaltungen durchführen und die Situation und Unterstützungsmöglichkeiten vor Ort der Nachbarschaft erläutern. In diesem Rahmen soll dann ein breites Netzwerk mit Anwohnern, der Zivilgesellschaft, Verwaltung, Politik und der Polizei eingerichtet werden, um die Ansiedlung und Verwurzelung der Neubürgerinnen und Neubürger zu erleichtern.

Schließen Sie sich diesem Aufruf an! Sagen auch Sie:
Willkommen! – Refugees Welcome!
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Einwohnerantrag zum Erhalt des Musikschulstandorts in Köpenick

Am Donnerstag, den 28.02.2013, wird die BVV über den Einwohnerantrag, der originär das Ziel hatte, den Standort der Friedrichshagener Straße zu erhalten, abstimmen. Der Ausschuss für Weiterbildung und Kultur hat am 21.02.2013 die Ergebnisse des Runden Tisches ausgewertet und eine geänderte Fassung erarbeitet. In dieser wird zum einen der Standort Freiheit 15 als einer von mehreren  zentralen Standorten festgelegt, andererseits wurde mit Vermerk des Standortes Adlershof im Änderungsantrag der Willen des Ausschusses zur Erhaltung des Standortes Adlershof ausgedrückt. Wir wollen diesem Antrag in der nun geänderten Fassung in der BVV zustimmen!

Uns ist klar, dass mit diesem Beschluss nicht sämtliche Fragen und Probleme des Musikschulbetriebs im Bezirk erledigt sind. Das Bezirksamt hat zugesichert und wurde durch einen Beschluss der BVV auch beauftragt, ein Rahmenkonzept für den Musikschulbetrieb vorzulegen. Der letzte vorgelegte Entwurf stammt noch aus der Zeit, bevor die Freiheit 15 ins Gespräch kam und wird bei positivem Beschluss des Änderungsantrages zum Einwohnerantrag entsprechend überarbeitet.

Am 08.03.2013 veranstaltet dazu das Bezirksamt eine Informationsveranstaltung (BVV-Saal im Rathaus Treptow, ab 18:00 Uhr) und will ein Grobkonzept vorstellen. Wir bitten alle Interessierten, an dieser aus unserer Sicht sinnvollen Veranstaltung teilzunehmen, um bestehende Fragen zu klären und die weitere Vorgehensweise untereinander abstimmen zu können.

Hinweis: Ursprünglich wurde zur Veranstaltung zum 1.3. eingeladen. Aufgrund von personellen Engpässen ist diese Veranstaltung verschoben!

Resolution: Kein weiterer Personalabbau in der Bezirksverwaltung!

Gemeinsame Resolution von elf Piratenfraktionen im Land Berlin zum geplanten Personalabbau in den Bezirken.

Der Beschluss des Berliner Senats, bis 2016 die Verwaltung in den Berliner Bezirken auf 20.000 Vollzeitstellenäquivalente zu reduzieren, sorgt bei den unterzeichnenden Fraktionen der Piratenpartei Berlins für großes Unverständnis. Eine Umsetzung der völlig willkürlich gewählten Zielzahl führt zu weiteren, schmerzvollen Einschnitten in den ohnehin schon unzureichend besetzten Bezirksverwaltungen. Darunter leiden letztlich alle Bürgerinnen und Bürger Berlins, aber auch die Lebensqualität in der Stadt. Das darf nicht passieren!

Stellenkürzungen stellen eine Mehrbelastung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den einzelnen Dienststellen dar. Vielen Ämtern wurden zudem weitere Aufgaben zugeteilt, die von immer weniger Beschäftigten zu erledigen sind. Die Konsequenzen sind schon jetzt spürbar:

die Wartezeiten in den Bürgerämtern verlängern sich,
Anträge werden nicht fristgerecht bearbeitet,
die Gesundheitsämter kommen ihren Überprüfungen nicht nach,
Jugendämter sind überlastet,
Jugendfreizeiteinrichtungen müssen schließen und
Grünflächen werden nur noch unzureichend gepflegt.

Selbst Leistungen mit individuellem Rechtsanspruch können teilweise nicht mehr erbracht werden, wodurch Bürgerinnen und Bürger in Notlagen geraten, wenn sie auf diese Leistungen angewiesen sind. Den Unmut der Betroffenen bekommen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirksverwaltungen häufig direkt zu spüren.
Die Pläne sehen einen Abbau von 1.457 Vollzeitstellen in den nächsten fünf Jahren vor. Die Hauptlast sollen dabei die Bezirke Treptow-Köpenick, Lichtenberg, Mitte, Marzahn-Hellersdorf und Friedrichshain-Kreuzberg mit insgesamt 1.120 Stellen tragen. Hier zeigt sich das vollkommene Desinteresse des Senats an der Arbeit der Bezirksverwaltungen. Zur Berechnung der Höhe der abzubauenden Stellen in den Bezirken wurden, anstatt fachlicher Kennzahlen, die Einwohnerzahlen der Bezirke als Berechnungsgrößen genommen. Diese Berechnung entbehrt somit jeglicher fachlichen Bewertung und ignoriert die sozialen, strukturellen und geografischen Unterschiede der Bezirke.

Die Schmerzgrenze ist schon lange erreicht. Ein weiterer Personalabbau bringt uns einer Situation näher, in der die Bezirke ihre gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben nicht mehr erfüllen können und folglich kein Spielraum für die politische Gestaltung bleibt. Auch im Interesse der Bürgerinnen und Bürger muss die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Mittelpunkt stehen, denn die Bezirke sind die Schnittstellen zu den Einwohnerinnen und Einwohnern des Landes Berlin.

Um unsere Bezirke gemeinschaftlich zu gestalten, um Gestaltungsspielräume nutzen und erweitern zu können, um allen Bürgerinnen und Bürgern Mitsprache, Teilhabe sowie Mitentscheidung zu ermöglichen, braucht es ein funktionierendes Gemeinwesen. Nur durch eine gut aufgestellte und bürgernahe Verwaltung wird auch gewährleistet, dass auch die Schwächsten in unserer Gesellschaft angemessen versorgt werden.
Damit die jetzt schon vorhandenen Einschränkungen für Bürgerinnen und Bürger aufgehoben werden können, müssen die offenen Stellen in der bezirklichen Verwaltung besetzt werden. Eine funktionierende bezirkliche Verwaltung ist die Voraussetzung für eine funktionierende demokratische Gesellschaft.

Wir, die unterzeichnenden Piratenfraktionen in den Bezirksverordnetenversammlungen Berlins, lehnen den geplanten Personalabbau ab und fordern das Abgeordnetenhaus, insbesondere die Regierungskoalition sowie den Berliner Senat auf, Maßnahmen zu ergreifen, die dazu führen, dass es auch in Zukunft eine bürgernahe Verwaltung in den Bezirken gibt.
Unterzeichnet: